Am 06.03.2017, kurz nach 07.00 Uhr, ereignete sich bei Leipheim ein Unfall, bei dem zwei Menschen ihr Leben verloren. Im Stau ereigneten sich zwei weitere Unfälle, die die Einsatzkräfte und die Geduld der Autofahrer viele Stunden fordern. Mehr als 400.000 Euro Sachschaden.
Ein Pkw mit bulgarischer Zulassung hatte etwa einen Kilometer vor der Anschlussstelle Leipheim eine Reifenpanne. Die beiden Fahrzeuginsassen, eine 31-jährige Frau und ihr Begleiter, wechselten daraufhin das linke Hinterrad auf dem Pannenstreifen. Ein 51-jähriger ungarischer Sattelzug-Führer fuhr ebenfalls in Fahrtrichtung Stuttgart und erfasste aus bisher ungeklärter Ursache die beiden nebenstehenden Personen frontal und streifte den PKW. Die 31-jährige Frau sowie ihr Begleiter verstarben noch an der Unfallstelle. Der entstandene Sachschaden dürfte ca. 15.000 Euro betragen.
Aufgrund des Unfalles musste die Fahrbahn in Fahrtrichtung Stuttgart komplett gesperrt werden. Die Feuerwehr leitete hierzu an der Anschlussstelle Günzburg den Verkehr ab. Dies führe zu starken Behinderungen und einem langen Stau.
Ein leichtverletzter LKW-Fahrer und drei beschädigte Lastwagen
Gegen 10.45 Uhr übersah nach jetzigem Kenntnisstand der Fahrer eines Sattelzuges kurz nach der AS Burgau das Ende dieses Staus trotz entsprechender Absicherung und fuhr auf auf den vor ihm stehenden Sattelzug auf. Das Führerhaus riss ab und schleuderte auf den linken Fahrstreifen. Wie durch ein Wunder wurde der 40-jährige Fahrer aus Portugal dabei nur leicht verletzt. Der davor befindliche Sattelschlepper wurde durch die Aufprallwucht wiederum auf den vor ihm stehenden Sattelzug geschoben. Insgesamt wird der Gesamtsachschaden bei diesem Verkehrsunfall auf über 200.000 Euro geschätzt.
Die Bergung der verkeilten Fahrzeuge gestaltete sich schwierig und wurde mit Unterstützung eines Bergekram durchgeführt. Der Autobahnbetreiber leitete den Verkehr an der AS Zusmarshausen ab.
Autotransporter streift Silo-Laster der Körnermais geladen hatte
Gegen 14.10 Uhr krachte es dann zwischen Zusmarshausen und Burgau ein weiteres Mal am Stauende. Und wieder war ein LKW beteiligt. Der 43-jähriger Fahrer eines Lkw-Autotransporters übersah einen auf dem rechten Fahrstreifen stehenden Silo-LKW. Diesen touchierte er und beschädigte dabei den Auflieger, welcher Maiskörner geladen hatte, sodass sich knapp eine halbe Tonne Körnermais über die Fahrbahn verteilte. Der Autotransporter touchierte bei einem weiteren Ausweichmanöver einen auf dem Mittelstreifen stehenden Pkw und schob diesem auf die Mittelschutzleitplanke.
Auch bei diesem Verkehrsunfall entstand bisherigen Schätzungen zufolge ein Gesamtschaden von über 200.000 Euro. Die acht geladenen neuwertigen Pkw des Autotransporters mussten einzeln abgeschleppt werden.
Keine Rettungsgasse und filmende Gaffer machten Einsatzkräften zu schaffen
Auf der Anfahrt zu den Unfallstellen hatten die Einsatzkräfte teilweise erhebliche Probleme, da die Fahrzeugführer keine Rettungsgasse gebildet hatten, oder diese nach Durchfahrt einzelner Einsatzfahrzeuge wieder verengt oder zugemacht wurde. Während der Unfallaufnahme machten dann auch noch weitere Verkehrsteilnehmer der Polizei zu schaffen. Es wurden Videoaufnahmen und Fotos aus zahlreichen vorbeifahrenden Pkw gefertigt, sodass es immer wieder zu gefährlichen Situationen und erneuten Verzögerungen kam.
Insgesamt war es ein langer Tag. Im Einsatz waren zahlreiche Kräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren aus Burgau, Günzburg und Leipheim, der Autobahnbetreibergesellschaft, der Polizei und der Abschlepp- und Bergedienste. Auch zwei Kräfte des Kriseninterventionsdienstes des BRK Günzburg waren beim Unfall in Leipheim vor Ort.
Quelle: www.bsaktuell.de