Einst gab es in Leipheim eine der ersten ausfahrbaren Anhängeleitern des Landkreises, welche auch viele Jahre treue Dienste leistete. Aufgrund ihres Alters musste sie bereits vor einigen Jahrzenten ausgemustert werden, wurde aber nie durch ein neueres Model ersetzt. Seither war es ein sehr unrealistischer Gedanke, dass in Leipheim einmal eine vollautomatische Gelenkdrehleiter zum Einsatz kommen würde.
Erst als man sich, auch wegen der rasanten Entwicklung des Gewerbegebiets Areal Pro, entschlossen hat, ein neues Fahrzeugkonzept zu entwickeln, wurde dieser Gedanke wieder aufgenommen und in eine langfristige Planung integriert. Vorerst lag das Augenmerk allerdings darauf eine Lösung für den in die Jahre gekommen Rüstwagen zu finden und die logistischen Möglichkeiten auszubauen, um auf die wachsenden Aufgaben vorbereitet zu sein.
Ausschlaggebend war letztlich ein Feuerwehrbedarfsplan, der von einem Ingenieurbüro erstellt wurde. Als dieses Gutachten, dass die gesamte Feuerwehr und ihr Einsatzgebiet analysiert, fertiggestellt war, fühlten wir uns in vielen unserer Gedanken bestätigt, wurden aber dennoch von einem vordringlichen Bedarf überrascht:
„Im Stadtgebiet Leipheim befinden sich eine Vielzahl an Gebäuden, die keinen zweiten Rettungsweg aufweisen und bei denen, aufgrund ihrer Höhe, mit den vorhandenen Mitteln keine Personenrettung möglich ist. Drehleitern aus umliegenden Gemeinden ist es nicht möglich die vorgeschriebene Hilfsfrist einzuhalten.“
Durch diese Erkenntnis, musste unserer favorisierter Beschaffungsplan angepasst werden und plötzlich hieß die neue Priorität: „Beschaffung einer Drehleiter „
Jetzt, rund eineinhalb Jahre später, konnte dieser Punkt abgehakt werden und so ist es nicht nur ein Meilenstein, sondern sicher eines der größten und weitreichendsten Ereignisse der Geschichte der Feuerwehr Leipheim, dieses Fahrzeug in Empfang nehmen zu dürfen.
Die vollautomatische Drehleiter der Firma Rosenbauer mit einer Länge von 30m und einem abknickbaren oberen Leiterteil ist mit das modernste was der Markt derzeit bietet. Aufgebaut wurde die Leiter auf einem leistungsstarken Mercedes Benz Fahrgestell der Serie Atego. Auch die Ausstattung kann sich sehen lassen. So sind viele wichtige Zubehörteile wie beispielsweise Halterungen für diverse Krankentragen, Aufnahme für Rollstuhlfahrer, ein fernsteuerbarer Löschmonitor oder ein akkubetriebener Druckbelüfter verlastet. (weitere Details gibt es in unserer Rubrik „Technik / Fahrzeuge“)
Doch muss solch ein modernes Fahrzeug auch sicher bedient werden können. Hierfür ist ein Lehrgang zum sogenannten Drehleitermaschinist notwendig. In einer Wehr, in der es zuvor keine Drehleiter gab, gibt es natürlich auch nicht genügend ausgebildete Maschinisten. Deshalb war klar, mit der Beschaffung solch einer Leiter muss auch eine umfangreiche Ausbildung durchgeführt werden. Deshalb startet in den nächsten Wochen eine anstrengende Zeit für die Feuerwehrleute aus Leipheim. Über 20 von ihnen werden in zwei Standortlehrgängen zum Drehleitermaschinist ausgebildet, die Führungskräfte in Taktik geschult, die Absturzsicherer erhalten eine spezielle Ausbildung und das Bedienpersonal muss die Steuerung aus dem Korb erlernen.
Über diese anstrengende und spannende Zeit werden wir später ausführlich berichten.