Auf dem ehemaligen Fliegerhorst in Leipheim ist wieder ein Blindgänger entdeckt worden. Ein Kampfmittel-Experte ist sich sicher: Dort wird noch mehr zu finden sein.
Seit zwölf Tagen suchen Mitarbeiter der Kampfmittelräumungs-Firma Terrasond ein knapp sechs Hektar großes Gelände in der Nähe des Museums auf dem ehemaligen Fliegerhorst in Leipheim ab. Gefunden haben Feuerwerker Roger Flakowski und seine Kollegen bereits Infanteriemunition, leeren Sprengstoff und Stabbrandbomben. Am Donnerstagmittag war es dann doch eine größere Entdeckung: eine 250-Kilo-Fliegerbombe der Amerikaner lag da im Boden.
Daraufhin lief die Maschinerie an. Die Feuerwehr sperrte die umliegenden Straßen, darunter auch die Verbindung zwischen Leipheim und Günzburg. In einem Umkreis von rund 500 Metern musste die Polizei die Mitarbeiter der umliegenden Firmen in Sicherheit bringen. Gegen 14.30 Uhr begannen die Experten des alarmierten Sprengkommandos aus München, die Bombe mit ihren zwei Zündern – „die sind Standard“, sagt Roger Flakowski dazu – zu entschärfen. Gut 20 Minuten später kam die Entwarnung: Bei der Entschärfung gab es keine Probleme. Die Sperrungen konnten wieder aufgehoben werden, die Mitarbeiter der Firmen kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück, Polizei und Feuerwehr rückten ab. Der Einsatz hat nicht lange gedauert.
Die Kampfmittel-Sondierer aber bleiben. Bis zum 30. Juni werden sie die Fläche im Auftrag eines Investors weiter absuchen. Und Flakowski ist sich sicher, dass sie noch mehr finden werden, darunter auch weitere Bomben in der Größenordnung des Funds vom Donnerstagmittag. Auf einem Luftbild zeigt er, wo die Bomben während des Kriegs einschlugen. Rund um die Start- und Landebahn sind viele Krater zu sehen. Die Sondierer interessieren aber eher stecknadelgroße Bereiche. Hier liegen Blindgänger.
Einer wurde bereits im Sommer 2013 entdeckt. Damals fanden die Männer der gleichen Firma wie gestern eine 250-Kilo-Bombe im Eingangsbereich des ehemaligen Militärgeländes. Im Radius von 300 Metern wurden auch Gäste und Mitarbeiter des Gartenhallenbads sowie Kunden und Personal eines Supermarkts evakuiert. Schon damals wurde gezielt nach den Bomben gesucht.
Quelle: www.guenzburger-zeitung.de