Am Tag des offenen Denkmals präsentiert die Feuerwehr Leipheim historische Fahrzeuge. Dabei geht es auch nass zu.
In diesem Jahr hat sich beim Tag des offenen Denkmals alles um das Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ gedreht. Die Feuerwehr Leipheim zum Beispiel hat den Schlosshof zur Ausstellungsfläche gemacht. Schon im Mai wurde im Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente dieSonderausstellung „150 Jahre freiwillige Feuerwehr Leipheim“ eröffnet. Hier warten spannende Exponate wie eine alte Alarmglocke, erste Rettungsscheren und Schutzanzüge sowie diverse weitere Feuerwehrutensilien auf die Besucher. Am Tag des offenen Denkmals am Sonntag waren auf dem Schlosshof nun zusätzlich historische Feuerwehrfahrzeuge ausgestellt.
Martin Gräß von der Feuerwehr Leipheim präsentiert stolz einige besondere Stücke. Ob alte Kutschen, Feuerwehrspritzen, Drehleitern oder Oldtimer: Alle Exponate wurden liebevoll restauriert und in Stand gehalten. Und die Mühe lohnt sich. Viele Fahrzeuge sind voll funktionstüchtig und teilweise aktiv im Einsatz. Ein besonderes Stück auf dem Hof ist für Martin Gräß das älteste bayerische Feuerwehrfahrzeug, das heute noch im Dienst ist. „Es wurde 1942 hergestellt, die Technik funktioniert noch einwandfrei“, erklärt er. Auch das erste Löschfahrzeug der Leipheimer Feuerwehr liegt Gräß am Herzen. „Darauf habe ich sozusagen meine Anfänge gemacht“, erzählt er.
Für ihn ist der Tag ein schönes Erlebnis: „Die Besucher können die Entwicklung des Feuerschutzes miterleben.“ Und dabei kann es schon mal nass werden. Zusammen mit den Feuerwehrleuten testen Besucher eine alte Spritze aus dem Jahr 1865. Bis der erste Wasserstrahl aus dem Schlauch schießt, dauert es jedoch eine ganze Weile. Es ist viel Kraft nötig, um die Pumpe überhaupt in Gang zu bekommen.
Für eine Stärkung sorgt inzwischen der historische Arbeitskreis Leipheim, der die Besucher bewirtet. Susanne Anwander, Museumsleiterin der Blauen Ente, ist begeistert von der Ausstellung: „So etwas gibt es nicht oft zu sehen. Es ist heute ein Traumtag.“ Gräß ist dankbar für die viele Unterstützung, die er bekommen hat. Gemeinsam mit verschiedenen Wehren, den Fahrzeugfreunden Ulm, den Günzburger Oldtimerfreunden und etlichen freiwilligen Helfern, hat er auf dem Leipheimer Schlosshof eine Reise in die Vergangenheit möglich gemacht. „Feuerschutz ist auch Denkmalschutz“, sagt Gräß.
Quelle: www.guenzburger-zeitung.de