Die Leipheimer Feuerwehr wird heuer 150 Jahre alt. Sie war vergangenes Jahr bei 97 Einsätzen und 50 Übungen gefordert. Weil dazu auch noch Verwaltungsarbeit und Wartungsarbeiten kommen, stoßen die Ehrenamtlichen aber an ihre Grenzen
Aktiv, harmonisch und einsatzbereit präsentiert sich die Freiwillige Feuerwehr Leipheim in ihrem Jubiläumsjahr. Sie feiert nämlich heuer ihr 150-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum sind im Juni ein Tag der offenen Tür im Gerätehaus, eine Ausstellung von historischen Feuerwehrgeräten in der Blauen Ente, ein Stand am Kinderfest, ein Beitrag zum Tag des Denkmals und schließlich der große Festabend am 17. Oktober geplant.
Martin Schmitz in seiner Doppelfunktion als Kommandant und Vorsitzender ist sich des hohen Engagements seiner aktiven Mannschaft und der Vereinsmitglieder bewusst. In seinem Jahresrückblick verwies er auf 97 Einsätze mit 1926 Einsatzstunden, 50 Übungen mit rund 1500 geleisteten Stunden sowie Schulungen und Fortbildungen von 77 Feuerwehr-Aktiven. `Die Statistik zeigt, was das Ehrenamt in der Lage ist zu leisten, beziehungsweise was es leisten muss, um alle Einsätze reibungslos zu gewährleisten`, sagte Schmitz.
Dazu kämen noch die immer zeitaufwendigere Verwaltungsarbeit und der Zeitbedarf für die Instandhaltung der Gerätschaften. `Die Stadt Leipheim wird sich mit der Thematik eines hauptamtlichen Gerätewarts auseinandersetzen müssen`, betonte Schmitz.
Die Einsätze der 51 Aktiven verteilten sich im vergangenen Jahr auf 57 technische Hilfeleistungen, elf Brände, elf Einsätze auf der Autobahn A8, zehn Sicherheitswachen, zehn ausgelösten Brandmeldeanlagen und vier Unterstützungen in Nachbargemeinden.
Deutliche Worte fand Schmitz in Sachen neues Hilfeleistungslöschfahrzeug. `Die Feuerwehr ist eine Einrichtung der Stadt, ähnlich Bauhof und Wasserwerk, nur mit dem Unterschied, dass Feuerwehrmänner und -frauen an 365 Tagen im Jahr ohne Lohn und ohne Urlaub arbeiten`, sagte Schmitz. `Da ärgert es mich dann, wenn landläufig davon gesprochen wird, dass die Stadt für den Feuerwehrverein ein Auto kauft.` Der Kauf von Fahrzeugen und Geräten für die Feuerwehr sei nichts anderes als der Kauf eines Fahrzeugs für den Bauhof.
Anerkennung und ehrlichen Dank gab es von Bürgermeister Christian Konrad: `Die Leipheimer Wehr ist einsatzbereit und sehr aktiv in Ausbildung, Fortbildung und Jugendarbeit.` Für das neue Feuerwehrfahrzeug werde im Rathaus in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro die nötige europaweite Ausschreibung erarbeitet. 2016 solle das Fahrzeug da sein. Mit der 150-Jahr-Feier und dem überregionalen Donautal-Radelspaß am 20. September stünden heuer große Aufgaben für die Feuerwehr an.
Kreisbrandinspektor Albert Müller stellte fest: `Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter euch, es passt wieder in der Leipheimer Wehr.` Dies zeigten die steigenden Mitgliederzahlen und die vielen besuchten Lehrgänge. Leipheim sei eine wichtige Feuerwehr, die über die Stadtgrenzen hinaus zur Unterstützung angefordert werde. Da reiche es nie, den Status quo zu halten. Müller informierte, dass heuer der Probebetrieb für den Digitalfunk aufgenommen werde, an dem Leipheim teilnehme, und dass der Kreis verschiedene Hilfsstufen für die psychosoziale Betreuung nach belastenden Einsätzen plane.
Neu gewählt werden musste der Zweite Kommandant, da Björn Becker aus beruflichen Gründen sein Amt niederlegte. Zu seinem Nachfolger wurde Pasqualino Reitenauer gewählt. Er erhielt 18 Stimmen, auf Martin Stark, der ebenfalls zur Wahl antrat, entfielen elf Stimmen.
Jugendleiter Pasqualino Reitenauer organisierte 18 Übungen für die elf Jugendlichen, von denen Ida Bannert, Tobias Mall, Lena Mayer und Benjamin Xaysomvang die Bayerische Jugendleistungsprüfung bestanden.
Gute Nachrichten kamen auch vom Feuerwehrverein. Martin Schmitz erinnerte an das Maibaum-Stellen, die zwei Flohmärkte, das Herbstfest und die 14-tägigen Treffen im `Brandstüble`. Antje Schmid, Leiterin der Kinderfeuerwehr, berichtete über die 19 Übungen, in denen elf Kinder zwischen acht und zwölf Jahren ein erstes Grundwissen erlernen. Bei der Wahl der Vertrauensleute entschieden sich die 53 Wahlberechtigten für Georg Felber, Martin Stark und Marvin Gräß.
Quelle: www.guenzburger-zeitung.de